Wer ist Nikolai Wandruzka?
Ausgewiesener Experte für Hufpflege, ständiger Referent der Landeslehranstalt in
Futterkamp, Ausbilder,
Publiziert in verschiedenen Pferdefachmagazinen zum Thema Pferdehufe
Die Philosophie Nikolai Wandruzka`s:
Ich betreibe etwa 60 % Hufpflege und 40 % Hufschutz. Grundsätzlich
wird also das barhuf-gehende Pferd angestrebt, wenn die entsprechenden
Voraussetzungen dafür gegeben sind, wie Rasse und davon abhängende Hufform und
Gewicht des Pferdes, Huf- und Hornqualität, Haltung, Bodenbeschaffenheit, Art
der Nutzung, Regelmäßigkeit oder größere Abweichungen in Gliedmaßenstellung,
Zehenstellung und Hufstellung.
Sind hier die Voraussetzungen insgesamt günstig, sollte nur Hufpflege
("Ausschneiden") erfolgen.
Zur Klärung dieser Voraussetzungen muß eine individuelle Beratung im Vordergrund
stehen, die zusammen mit dem Pferdehalter resp. Reiter zu einer persönlich
geeigneten Lösung führen soll: So kann man einem engagierten Freizeitreiter in
der Sommerzeit bei Mehrbelastung der Hufe einen temporären Hufschutz (Schuhe)
empfehlen, wenn der Huf regelmäßig gebaut und im Grunde stabil genug ist.
Bei entsprechenden harten Untergründen und beruflicher Nutzung des Pferdes ist
evtl. ein dauerhafter Hufschutz mit Abriebschutz angezeigt. Stoßdämpfung wäre zu
erwägen, wenn bspw. bei Kaltblütern, die sommers Touristen über Asphaltstraßen
ziehen müssen, einer Schädigung der Gelenke vorgebeugt werden soll.
Ein Dauerbrenner bei allen Hufschutzarten ist für mich der sog. "Schonbeschlag",
also die Grundidee, den Hufschutz so zu gestalten, daß er im biomechanischen
Sinne möglichst "schonend" abläuft. Da fast jedes Pferd mehr oder weniger
Unregelmäßigkeiten im Bau der Gliedmaßen, Zehe und Hufe aufweist, bedeutet dies
in der Regel eine geringradige Korrektur in der Hufzubereitung ebenso wie im
Beschlag. Dies betrifft vor allem einen individuell festgelegten Ausschneide-
oder Beschlagsintervall, das korrektive Ausschneiden und beim Beschlag die
angemessene Zehenrichtung sowie Unterstützungsflächen.
Bei älteren Pferden oder kranken Tieren erfolgt der Übergang zum orthopädischen
bzw. therapeutischen Hufschutz, hier immer in Abstimmung mit dem Tierarzt.
Stoßdämpfung und speziellere Eisen rücken hierbei in den Vordergrund. Auf diesem
Gebiet ist mir vor allem eine Beratung wichtig, die prophylaktisch Schäden
vermeidet. Dies gilt insbesondere für die "Rehe", die als Problem der Haltung
und Ernährung gesehen wird und nicht als Problem eines noch so guten
Rehebeschlages. Ist das Pferd erst einmal geschädigt, ist der Schaden im Huf
i.d.R. nicht mehr reversibel (es sei denn, die Hufbeinsenkung ist kleiner als 7
Grad). Alle nachfolgende Aktivitäten sind teuer und nur mehr Reparatur.
Im Bereich der therapeutischen Maßnahmen rückt die Zusammenarbeit mit dem
Tierarzt in den Vordergrund; mit ihm zusammen sollten die (beiderseitigen)
Befunde diskutiert werden. Die Diagnosen erstellt allein der Tierarzt - diese
sollten aber auch eingefordert werden. Im Bereich chronischer Schädigungen hat
sich erfahrungsgemäß gezeigt, daß alternative Medizin hilfreich sein kann.
Ich lege Wert auf einen gewaltfreien Umgang mit dem Pferd. Dies betrifft
insbesondere junge, unerfahrene Tiere, die durch falsches Verhalten für ihr
ganzes Leben schlecht auf Schmiede / Männer zu sprechen sein können. Wissen um
das Wesen des Tieres und echte Zuneigung für Tiere sind dazu unabdingbare
Voraussetzung. Der Hufschmied/in ist eine der Personen, die am frühesten und
dazu noch in regelmäßigen Abständen dauerhaft am Pferd arbeiten. Um so wichtiger
ist die Fähigkeit, dem Pferde die Zumutungen des Ausschneidens/Beschlagens auf
tiergerechte Art beizubringen. Für einzelne Lernschritte habe ich ganz praktisch
orientierte Lernhilfen entwickelt, die sich insbesondere mit der Gewöhnung
(Desensiblisierung) beim Aufhalten und beim Beschlagen selbst befassen. Näheres
hierzu finden Sie bspw. in den Beiträgen "Gewaltfreier Hufbeschlag, I. - III.",
sowie "Stressfrei mit Pferden umgehen" (vgl. auch
Literatur / Download).
Wer sind meine Kunden? Selbstverständlich Pferde! "Pferde" sind bei mir alle
Rassen und Größen, vom Kaltblüter bis zum Shetland-Pony. Von der Nutzung her
betrachtet befinden sich in meiner Kundschaft vor allem Freizeitreiter, dann
Arbeitspferde, Dressurpferde, Vielseitigkeitspferde, alle Ponyarten, Fahrpferde,
weniger Rennpferde und speziellere Gangpferde der amerikanischen Art
(Tennessee-Walker o.ä.), Isländer dagegen schon. Des weiteren andere Equiden,
wie Esel aller Art, auch Maultiere. Insbesondere liegen Erfahrungen vor mit
Zwergeseln, Poitou-Eseln, Onagern und Zebras. Auch Probleme bei Klauen-Tieren
sind mir bekannt. Ich habe Erfahrungen mit Rindern, Schafen, Ziegen, Okapi und
Giraffe.